Waldarbeit früher


Die Holzwirtschaft hat eine lange Tradition in unserer Region, der wir uns auch heute noch verpflichtet fühlen.

 

Lesen Sie dazu den folgenden Text, den wir mit Dank an das ehemalige Forstamt Waldbröl zur Verfügung stellen.


Holzwirtschaft in unserer Region

"Von Natur aus war das Oberbergische Land nahezu vollständig bewaldet und mit stattlichen Buchenwäldern bestockt. Weitere Baumarten waren Erlen und Stieleichen in den Fluss- und Bachtälern, sowie Traubeneichen und Birken auf trockeneren Hang- und Kuppenlagen.

 

Mit Beginn der relativ späten Besiedlung (700 – 900 n.Chr., Epoche der Landnahme durch Waldweidebauern) begann ein radikaler Jahrhunderte langer Raubbau an den Wäldern. Dieser führte zu einer fast vollständigen Entwaldung zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

 

Ursache waren wechselnde Ansprüche der Menschen an die Ressource Wald (Vieheintrieb, Streunutzung, Plaggenhieb, Holzkohlegewinnung für die frühen Eisenindustrien).

 

Mit dem Aufbau einer effektiven Forstverwaltung ab 1800 wurde der Wiederaufbau der zerstörten Wälder begonnen. Bei der Wiederaufforstung der verheideten Ödlandgebiete kamen vor allem die leistungsfähigen und problemlos zu kultivierenden Baumarten Fichte und Kiefer zum Einsatz.

 

Die aufkommende Niederwaldwirtschaft zur Gewinnung von Eichenlohe, ein wichtiger Roh­stoff für die Lederindustrie, sorgte für die Verbreitung der Eichenarten. Bis etwa 1950 war die Haubergswirtschaft für die Waldbesitzer eine wichtige Einnahmequelle.

 

Mit der Einführung chemischer Gerbstoffe und dem Niedergang der Lederindustrie wurde die Nie­derwaldwirtschaft aufgegeben und die Bestände in Nadel- oder Laubhochwald überführt. Heute prägen nach­haltig bewirtschaftete leistungsfähige Hochwälder und durchgewachsene Niederwälder die Waldstrukturen.

 

Aufgrund der über Jahrhunderte praktizierten Realerbteilung des privaten Erblasses sind die Wälder im Oberbergischen Land extrem kleinparzelliert. Daran konnten auch die Flurbereinigungen nur wenig ändern, die aber für Erschließung mit Wirtschaftswegen sorgten.

 

Eine zielgerichtete forstliche Betreuung der Kleinwaldbesitzer setzte bereits ab 1910 mit der Errichtung der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer Rheinland ein."

Quelle: ehemaliges Forstamt Waldbröl